Selbstbauwerkstatt // Halle Saale
Unter dem Leitspruch „Raus aus dem stillen Kämmerlein“ ist es das Ziel, das Basteln, die Bastler und ihre Arbeit aus dem Hobby-Keller in die Öffentlichkeit und die Gemeinschaft zu holen. Dabei wird ein imaginärer Keil, der das Bestandsgebäude durchstößt, zum Sprachrohr des Selbermachers. Er öffnet das Gebäude für den Austausch zwischen Innen und Außen mit einer großen Glasfassade & der vorliegenden Terrasse und zieht so die Aufmerksamkeit der vorbeilaufenden Passanten auf die Werkstatt. Vor allem die zurückversetzte Lage des Baus in Bezug zur Straße macht die große Geste erforderlich.
Anstatt die Länge und Asymmetrie des Gebäudes aufzubrechen, betont der Entwurf diese bewusst. Durch das Einfügen einer neuen Achse im Innenraum, an welcher sich der eingefügte „Trichter“ orientiert, entstehen zwei lange, schmale Raum-Teile. Der schmalere von beiden wird als bedienender Bereich definiert (WC's, Teeküche, Stauraum, Treppen, Aufzug, Büro), wohingegen der breitere Teil sich, als bediente Zone, ganz dem Arbeiten widmet. Zur besseren Beleuchtung werden im ersten Obergeschoss zwei Oberlichter eingezogen, die als begehbare Fenster auf der neu aufgebauten Dachterrasse ausgebildet sind.
Der Innenraum ist dem Konzept folgend ganz klar gegliedert in zwei Bereiche: den bedienten „grauen“ Bereich und den bedienenden „weißen“ Teil. Das Weiß ist dabei angelehnt an die ursprünglich komplett weiße Fassade, das dazu gewählte Grau bietet einen neutralen Hintergrund für die bunten Arbeitsgeräte, Materialien und fertigen Produkte. Als der Heimwerkstatt entlehntes Hauptmaterial, sind die Wände der Arbeitszonen mit grau lackierten Lochplatten verkleidet, sie bieten allerlei Platz zum Aufhängen von Geräten und Zubehör, fungieren als schwarzes Brett und Informationsträger für das Leitsystem. Die Geschosse sind für verschiedene Arten von Tätigkeiten konzipiert. So steht das Erdgeschoss unter dem Oberthema „Holz- und Modellbau“, das erste Obergeschoss widmet sich schwerpunktmäßig dem Gestalten mit Textilien und Papier und im obersten Geschoss entsteht eine eine Lounge zum Handarbeiten, als Treffpunkt und Leseecke mit angrenzender Dachterrasse.